Maria Borgmann
Das Emsland, einst als strukturschwache Region bekannt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wirtschaftlichen Schwergewicht entwickelt. Diese Veränderung ist maßgeblich von Menschen wie Maria Borgmann geprägt, Mitglied der Geschäftsführung bei Hölscher Wasserbau und Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück. Sie hat eine klare Vision für die Zukunft.
Ein unerwarteter Weg zurück ins Emsland
Maria Borgmanns Lebensweg hätte sie weit von ihrer Heimat entfernen können: Nach einer Ausbildung bei der Sparkasse Emsland zog sie mit ihrem Mann nach München, wo sie in der Bankenbranche arbeitete. Doch das Leben führte sie zurück ins Emsland – allerdings durch einen Schicksalsschlag: Der plötzliche Tod ihres Vaters brachte sie dazu, 1990 in das Familienunternehmen Hölscher Wasserbau in Haren einzusteigen.
“Dass ich zurückgehe, war damals keine Frage für mich”, erinnert sich Borgmann. „Es war notwendig, Verantwortung für das Unternehmen zu überneh-men, und ich habe diese Herausforderung angenommen. Ohne zu zögern.“ Was folgte, war ein intensiver Weg, der sie von einer kaufmännischen Ange-stellten bis zur Geschäftsführerin führte. Heute, nach 35 Jahren bei Hölscher Wasserbau, leitet sie gemeinsam mit ihrem Bruder Heinz Hölscher ein erfolgreiches Unternehmen, das regional verwurzelt und international präsent ist.
Die Rückkehr ins Emsland fiel ihr dabei keineswegs schwer. „Ich habe sofort wieder ein Gefühl von Heimat gespürt“, sagt sie. „Natürlich hat der Verlust meines Vaters die Entscheidung beeinflusst, aber es gab nie einen Zweifel daran, dass wir zurückkommen würden. Das Emsland war und ist unsere Heimat, und es hat sich richtig angefühlt, wieder hier zu sein.“ Diese starke Bindung zur Region ist ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit und ihres Engage-ments.
Das Emsland als wirtschaftlicher Motor
Das Emsland hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewan-delt. „Früher galt das Emsland als strukturschwach, heute ist es ein Vorzeigelandkreis“, sagt Borgmann stolz. Die Region hat es geschafft, sich ein positives Image aufzubauen und gute Rahmenbedingungen zu etablieren. Die Arbeitslosenquote ist niedrig, und die Region zieht immer mehr Menschen an, die hier leben und arbeiten möchten.
„Es gibt hier keinen Stillstand“, betont Borgmann. „Das Ems-land entwickelt sich ständig weiter. Wir stellen uns den Herausforderungen und nutzen die richtigen Stellschrauben, um den Fortschritt zu sichern.“ Besonders hebt sie den Bran-chenmix hervor, der dem Emsland eine stabile Wirtschafts-kraft verleiht: Unternehmen aus verschiedenen Sektoren, angefangen mit der Industrie, Bauwirtschaft und Handel über Technologie und Tourismus bis hin zu traditionellen Hand-werksbetrieben, machen das Emsland beliebt bei jungen Talenten und Fachkräften.
Die wirtschaftliche Dynamik des Emslandes wird durch eine enge Vernetzung der Unternehmen unterstützt. „Die Zusam-menarbeit und der Austausch zwischen den Betrieben hier ist außergewöhnlich“, erklärt Borgmann. „Wir haben eine starke Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und vonein-ander lernt.“ Besonders betont Maria Borgmann dafür auch die Rollen der Industrie- und Handelskammer sowie des Wirt-schaftsverbandes Emsland, die diese Vernetzung fördern. „Sie schaffen Plattformen für den Austausch, bieten Unterstützung dabei, neue Ideen umzusetzen, und sind ein wichtiger Partner, wenn es darum geht, Wirtschaft und Politik zusammenzu-bringen.“
Ausbildung und Fachkräfte: Eine Investition in die Zukunft
Ein zentrales Anliegen für Borgmann ist die Ausbildung junger Menschen. Hölscher Wasserbau wurde mit dem IHK-Siegel für Ausbildungsqualität
ausgezeichnet. Maria Borgmann ist überzeugt, dass die Ausbildung der Schlüssel ist, um langfristig Fachkräfte zu gewinnen – und sie auch zu halten. „Wir legen großen Wert darauf, unseren Auszubildenden nicht nur fachliche Kompetenz zu vermitteln, sondern auch Werte wie Verantwortung, Enga-gement und ein respektvoller Umgang miteinander“, sagt sie.
Doch es geht nicht nur um die Ausbildung innerhalb des Unternehmens. Borgmann sieht die gesamte Region in der Pflicht, junge Menschen anzu-ziehen. „Viele junge Leute gehen zum Studium oder für erste Berufserfahrungen weg, aber viele kommen auch wieder zurück. Das Emsland bietet eine hohe Lebensqualität, gerade für junge Familien – das sollten wir nutzen und weiter ausbauen.“
Die Herausforderung, junge Menschen nicht nur auszubilden, sondern auch langfristig in der Region zu halten, ist dabei kein leichtes Unterfangen. „Es ist wichtig, dass wir attraktive Arbeitsplätze bieten, aber genauso wichtig ist es, dass wir den jungen Menschen eine Perspektive bieten, die über den Beruf hinausgeht“, betont Borgmann. „Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich wohlfühlen und ihre Zukunft sehen können. Dazu gehört für mich bezahlbarer Wohnraum ebenso wie eine gute Infrastruktur, medizinische Versorgung sowie gute Hochschulen.“
Herausforderungen und Zukunftsvisionen
Trotz aller Erfolge gibt es auch Herausforderungen. Eine davon ist der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Borgmann sieht hier großes Poten-zial, insbesondere in den Bereichen Energie und Wasserwirtschaft. „Das Emsland hat sich schon immer als Energiestandort hervorgetan. Aktuell ent-wickeln wir uns zu einem wichtigen Wasserstoffstandort in Deutschland und Europa. Das gilt es weiter auszubauen. Denn durch diese Projekte stärken wir nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands“, sagt sie.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Wasserneutralität: „Als Unternehmen der Baubranche haben wir einen starken Hebel. Unser Ziel ist es, bis 2030 wasserneutral zu sein. Das bedeutet: Wir führen mindestens so viel Wasser in den Grundwasserleiter zurück, wie wir ihm vorher entnehmen mussten, natürlich gereinigt“, erläutert Maria Borgmann. Sie und ihr Unternehmen unterstützen auch den Landkreis Emsland beim Ausbalancieren des regionalen Wasserverbrauchs hin zur Wasserneutralität. „Wir arbeiten an Methoden, die es uns ermöglichen, nachhaltig mit unseren Wasserressourcen umzu-gehen“, erklärt sie. „Das ist ein zentraler Punkt für die Zukunft der Region.“
Der Fokus auf Nachhaltigkeit ist für Maria Borgmann nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Verpflichtung. „Als Familien-unternehmen denken wir generationsübergreifend und sehen uns in der Verantwortung, Ressourcen zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren. Deshalb investieren wir in neue Technologien und arbeiten eng mit anderen Unternehmen und Institutionen zusammen, um innovative Lösungen zu finden.“
Engagement und Verantwortung
Borgmanns Engagement geht weit über ihre Rolle bei Hölscher Wasserbau hinaus. Auch als Vizepräsidentin der IHK und Vorstandsmitglied des Wirt-schaftsverbandes setzt sie sich für die wirtschaftliche Entwicklung des Emslandes ein. „Mir ist es wichtig, den Puls der Zeit zu spüren und aktiv an den Entwicklungen mitzuwirken“, sagt sie. Ihr Antrieb? „Es geht darum, das Emsland als erfolgreichen Wirtschaftsstandort weiter zu etablieren und die Region als Lebensraum für kommende Generationen attraktiv zu gestalten“, erklärt Borgmann. „Wir haben hier eine starke Gemeinschaft, und wenn wir zusammenarbeiten, können wir viel erreichen.“
In ihrem Alltag ist Borgmann immer wieder im Austausch mit anderen Führungskräften und Entscheidungsträgern. Besonders die Arbeit in den ver-schiedenen Gremien und Ausschüssen gibt ihr die Möglichkeit, direkt Einfluss zu nehmen. „Dort werden die Weichen für die Zukunft gestellt“, sagt sie. „Hier kann ich meine Erfahrung und mein Wissen einbringen, um gemeinsam mit anderen Akteuren an Entscheidungen für unsere Region mitzuwirken.“
Das Emsland im Aufbruch
Maria Borgmann ist tief verwurzelt in der Region und zugleich offen für Veränderung und Innovation. So trägt sie dazu bei, dass das Emsland nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Lebensraum für viele Menschen attraktiv bleibt. Herausforderungen sind zwar da – aber mit dem richtigen Mix aus Tra-dition und Innovation sieht Borgmann das Emsland gut gerüstet für die Zukunft.
Die enge Verbindung von Wirtschaft, Politik und Gemeinschaft, die das Emsland prägt, ist für Borgmann der Schlüssel zum Erfolg. „Wir müssen weiterhin eng zusammenarbeiten, unsere Stärken nutzen und uns gleichzeitig den neuen Herausforderungen stellen“, sagt sie. „Wenn wir das tun, gibt es keine Grenzen für das, was wir erreichen können.“
Hölscher Wasserbau GmbH
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